Kurzdefinition
Die Pilzkopfverriegelung ist ein spezieller Sicherheitsmechanismus im Fensterbeschlag. Kleine pilzförmige Zapfen greifen beim Schließen fest in Gegenstücke am Rahmen – das erschwert das Aushebeln des Fensters erheblich.
Warum ist Pilzkopfverriegelung wichtig?
Einbrecher hebeln Fenster in wenigen Sekunden auf – und genau das verhindert die Pilzkopfverriegelung. Im Gegensatz zu einfachen Rollzapfen sorgt der Pilzkopf durch seine Form für einen kraftschlüssigen Eingriff. Wird von außen Druck auf den Fensterflügel ausgeübt, verkeilt sich der Pilz im Schließteil – das Fenster bleibt dicht.
Besonders bei Altbaufenstern lohnt sich die Nachrüstung. Viele ältere Fenster haben keinerlei Schutz gegen Einbruchversuche. Durch den Austausch der Beschläge gegen moderne Varianten mit Pilzkopfzapfen lässt sich die Sicherheit massiv verbessern – und das oft ohne kompletten Fenstertausch.
Fenster mit rundum laufender Pilzkopfverriegelung sind ein Muss für RC2-Schutz und werden sogar über Förderprogramme bezuschusst. Ein klarer Vorteil für Sicherheit, Werterhalt und Wohngefühl.
Praxisbeispiel
Herr und Frau Weber wohnen in einem charmanten Altbau – mit Holzfenstern aus den 90ern. Nach einem Einbruch in der Nachbarschaft steigt das Unsicherheitsgefühl. Die Fenster lassen sich mit einem einfachen Schraubenzieher aufhebeln – das zeigt ein Sicherheitsberater bei einem Vor-Ort-Termin.
Statt alle Fenster zu ersetzen, entscheiden sich die Webers für eine Nachrüstung mit Pilzkopfverriegelung. Ein Fachbetrieb tauscht die alten Rollzapfen gegen neue Beschläge mit acht Pilzkopfzapfen pro Fensterflügel. Zusätzlich werden abschließbare Griffe montiert.
Die Arbeiten sind nach zwei Tagen abgeschlossen. Die Fenster lassen sich nun etwas fester schließen – ein Zeichen für den festen Sitz der Verriegelung. Das gute Gefühl ist sofort spürbar: Die neue Mechanik bietet klaren Widerstand beim Aufhebeln.
Kostenpunkt: ca. 220 € pro Fenster inklusive Material und Einbau. Ein Antrag auf Förderung für „Einbruchschutz“ wird gestellt – 20 % der Investition werden später erstattet.
Mindestanforderungen & Normen
- Pilzkopfverriegelungen sind fester Bestandteil von Fenstern der Widerstandsklasse RC2 (nach DIN EN 1627).
- Empfehlenswert ist eine rundum laufende Verriegelung mit mindestens 6–8 Pilzkopfzapfen pro Flügel.
- Die DIN EN 18104-2 regelt Anforderungen für nachrüstbare mechanische Sicherungen.
- Förderfähig nach KfW 455-E bzw. BEG-Einbruchschutz, wenn Montage durch Fachbetrieb erfolgt.
- Kombination mit abschließbaren Griffen und Sicherheitsverglasung empfohlen für optimalen Schutz.
Drei Fragen an deinen Fensterbauer
- Wie viele Pilzkopfzapfen pro Fensterflügel werden standardmäßig verbaut?
- Können bestehende Fenster nachgerüstet werden, oder ist ein kompletter Austausch nötig?
- Wie sieht es mit Wartung und Schmierung der Pilzkopfverriegelung nach Einbau aus?
Dein nächster Schritt
Pilzkopfverriegelungen bieten effektiven Grundschutz und lassen sich in vielen Altbaufenstern nachrüsten. Wer sich unsicher ist, kann direkt eine Vor-Ort-Beratung vereinbaren – der passende Fensterbauer in deiner Umgebung findet das beste Sicherheitskonzept für jedes Fenster.